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Dezember, 2024

© Zoia Gross feat ChatGPT

Haben Sie Angst vor Digitalisierung?

  • zoia-gross
  • 8. Nov. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Monster im Schrank

Eine gut vernetzte Unternehmerin, die ich sehr schätze, hat mir einmal gesagt: „Ich spreche mit vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Branchen und Berufen. Keiner begrüßt die Digitalisierung mit offenen Armen. Für alle ist es ein notwendiges Übel, mit dem sie sich arrangieren müssen. Viele haben Angst, dass ihre Arbeit durch digitale Technologien ersetzt wird.“


Diese Aussage kann ich gut nachvollziehen. Auch ich sehe, dass bestimmte Aspekte meiner Tätigkeit, schon bald ersetzt werden. Meine größte Sorge ist jedoch, dass die Umsetzung oft auf ungesunde Weise geschieht. Psychologische Erkenntnisse, die Menschen helfen sollen, werden genutzt, um neue Abhängigkeiten zu schaffen – etwa Jugendliche an Plattformen zu binden. Daten, die komplexe Entscheidungen unterstützen sollen, können durch Algorithmen sogar Diskriminierung fördern.


Ein Beispiel ist der Einsatz von Algorithmen in der Personalrekrutierung. Ursprünglich entwickelt, um objektiver zu sein, können solche Systeme unbewusst bestimmte Bewerbergruppen benachteiligen.

Ähnlich verhält es sich mit Einkaufsprozessen in Lieferketten, bei denen schlecht balancierte Auswahl-Kriterien Lieferanten austauschbar machen und treiben diese in Insolvenz.


Unsere Ängste sind tief verwurzelt – geprägt durch Science-Fiction-Filme, in denen Maschinen gegen Menschen rebellieren, Machherrschaft übernehmen. Solche Vorstellungen begleiten uns seit Jahrzehnten und sind schwer abzulegen.



Film I Robot
Film: Robot (Quelle: © 2004 Twentieth Century Fox)

Trotzdem gibt es Menschen, die der Digitalisierung positiv gegenüberstehen. IT-Spezialisten, Wissenschaftler und andere.


Woher kommt positive Einstellung zur Digitalisierung?  


Es ist nicht so, dass diese Leute Gefahren ignorieren. Es ist die Beschäftigung damit, das alles verändert. Experimentieren und anwenden in ganz alltäglichen Situationen. Sie finden damit, wo Ihre Fähigkeiten, Ihr Wissen und Können wichtig sind.


Eine befreundete Psychologin sagte mir einmal in einem ganz anderen Zusammenhang:


Gehe mit der Angst und du findest deinen Weg.


Genau das tun diese Menschen – sie erkennen die Gefahren und arbeiten aktiv daran, sie zu minimieren.

Wie Juristen im Strafrecht lernen, dass jeder Gegenstand zur Waffe werden kann, so können digitale Tools gefährlich oder nützlich sein, je nach Nutzung. Wenn wir uns rechtzeitig mit ihren Möglichkeiten und Risiken beschäftigen, können wir digitale Werkzeuge gestalten und nutzen, anstatt uns ihrer Kontrolle zu unterwerfen.


Vorteil: Bestimmtes Wissen war bisher nur Eliteuniversitäten zugänglich. Jetzt ist das Wissen weitgehend demokratisiert. Es gibt wenig, was man nur in der Universität lernen kann und nicht im Netz oder in Büchern.

Gefahr: die wichtigen Informationen sind frei und kostenlos. Wichtiger wird nun das Wissen zu nutzen, im Alltag anzuwenden. Das Training mit Spezialisten wird wichtiger, bleibt aber kostenpflichtig.


Es entstehen Lösungen aber auch Herausforderungen aber anderer Art der Probleme und vielleicht sind sie auf etwas höherem Niveau angesiedelt.

Es gibt sicher auch mehr Vorteile und auch Nachteile, aber wir bleiben bei dem griffigen Beispiel.


Oscar Wilde soll einmal gesagt haben:


„Pass auf, was du magst, sonst zwingt dich das Leben, das zu mögen, was du nicht magst.“


Dieses Zitat drückt treffend aus, wie wir oft arbeiten. Wir starten mit großen Zielen und Visionen, doch unzählige kleine Aufgaben halten uns auf. Lasst und Digitalisierung als eine Chance sehen, unsere Visionen zu erreichen.

 

Also haben Sie Angst vor Digitalisierung?  

Ich schon, aber ich werde mitgehen.

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